Es erwischte schon Gerry Weber, Görtz, Hallhuber, Reno oder Sport Scheck. Jetzt hat auch die Modemarke Esprit Insolvenz angemeldet. Die 1.500 Mitarbeiter der Esprit Europe GmbH und sechs weiterer Tochtergesellschaften müssen nun darauf hoffen, dass im Insolvenzverfahren eine Möglichkeit gefunden wird, die Firma fortzuführen.
Das Unternehmen, das ursprünglich 1968 in San Francisco gegründet wurde, hat seit 1976 eine deutsche Tochtergesellschaft, die seit 2003 in Ratingen angesiedelt war. Seit 1986 betreibt die Modefirma auch eigene Einzelhandelsgeschäfte. Bereits 2020 hatte Esprit ein Insolvenzverfahren eingeleitet, und mindestens 1.200 Mitarbeiter in Deutschland entlassen. Tochterunternehmen in der Schweiz und in Belgien haben schon im vergangenen Monat Insolvenz angemeldet.
Deutschland war bisher der Markt mit dem größten Umsatz. Die Entwicklung des Konzerns stellt sich dar wie eine langsame Implosion – der US-Markt wurde bereits 2013 aufgegeben, 2018 folgten Neuseeland und Australien. Von dem Insolvenzverfahren in Deutschland sind 57 der derzeit noch 124 Filialen in Europa betroffen. Hergestellt wird die dort verkaufte Ware, wie in der Modebranche nicht unüblich, vor allem in China und Bangladesch.