Wie der CIA 1982 eine sowjetische Gas-Pipeline in die Luft jagte

Im Sommer 1982 jubelte der US-amerikanische Auslandsgeheimdienst CIA über eine seiner erfolgreichsten Operationen seit Bestehen der Agency. Zunächst war Washington in Alarmbereitschaft versetzt worden, als die Weltraumüberwachungseinrichtung North American Air Defense Command eine riesige Explosion in Sibirien registrierte, die man bis in den Weltraum sehen könnte. Erste Vermutung: Vielleicht der Test einer neuen Superwaffe der Russen.

Aber Langley wusste es längst besser und hatte bereits den Champagner geköpft.

Was gab es zu feiern? Den US-Amerikanern war es gelungen, über einen Sabotageakt eine wichtige und finanziell ertragreiche sibirische Gasleitung zu zerstören. William L. Caseys CIA-Agenten hatten ganze Arbeit geleistet.

Die Neue Zürcher Zeitung schrieb 2006 :

„Die Stärke der Erschütterung deutete auf eine Atomexplosion hin, aber die Satelliten hatten einen elektromagnetischen Puls, der solche Explosionen begleitet, nicht feststellen können.“

Weit über zwanzig Jahre lang war Gras über diese geheime CIA-Operation gewachsen, bis Thomas Reed, ein ehemaliger Sicherheitsberater des Präsidenten, 2004 der Meinung war, dass es an der Zeit sei, über diesen großen Erfolg der Behörde in seinem Buch At the Abyss. An Insider’s History of the Cold War zu berichten.

Die US-Amerikaner hatten damals allerdings nicht nur dem „Reich des Bösen“, wie Präsident Ronald Reagan die Sowjetunion ab 1983 nannte, einen empfindlichen Schlag versetzt, sie trafen damit auch direkt ihre europäischen Partner, die parallel gerade unter deutscher Führung und zum Leidwesen der US-Administration ganz dick ins europäisch-sowjetische Gasgeschäft eingestiegen waren.

Die Explosion selbst hätten sich James-Bond-Drehbuchautoren nicht besser ausdenken können: Der CIA hatte von einem Spion in Moskau erfahren, an welchen amerikanischen computergesteuerten Spezialanlagen die Sowjets interessiert waren. Tatsächlich wurde dafür gesorgt, dass die Russen die gewünschte Hard- und Software auch erhielten. Die US-Geheimdienste fingierten einen Deal über eine kanadische Firma, die auch lieferte.

Der Coup war so perfide wie intelligent und auf höchstem Geheimdienst-Niveau ausbaldowert, wie die NZZ berichtete:

„Die Software war allerdings so verändert worden, dass sie nach ein paar Wochen die Geschwindigkeiten der Turbinen, die Arbeit der Pumpen, die Bewegungen der Ventile in einer Art und Weise steuerte, die schließlich zur Explosion führte.“

Verblüffend in diesem Zusammenhang ist der rasante Rückgang des technologischen Fortschritts der UdSSR, die noch in den 1960er Jahren durchaus mithalten konnten, was die Entwicklung von Computertechnik und also Automatisierungen anging.

Aber zurück zur gesprengten beziehungsweise sich dank Technik-Manipulation selbst sprengenden Gasleitung. Wie kam es zu den zeitlich parallellaufenden gemeinsamen Gasdeals zwischen EU/Deutschland und der Sowjetunion?

Einen Monat später reiste der sowjetische Partei- und Regierungschef Leonid Breschnew nach Bonn. Und im Rahmen dieses Staatsbesuchs wurde in Essen „das größte Ost-West-Industrieabkommen aller Zeiten“  abgeschlossen. Verträge, die bis ins Jahr 2009 reichen sollten, beschlossen den „Bau von Rohrleitungen und Kompressorstationen im Wert von 20 Milliarden Mark und die Lieferung von jährlich 40 Milliarden Kubikmeter Sibirien-Erdgas im Wert von 16 Milliarden Mark – 400 Milliarden Mark in 25 Jahren“.

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Quelle: Alexander Wallasch, Artikel gekürzt

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